Ball bewegt

(Stand: 2023) Golfregel 9 verlangt vom Spieler grundsätzlich, den Ball zu spielen, wie er liegt, sofern: Doch was passiert, wenn der Ball des Spielers bereits zur Ruhe gekommen ist und dann, aus welchem Grund auch immer, sich bewegt oder bewegt wird.

Definition:

Ein Ball gilt als bewegt, wenn ein ruhender Ball seine ursprüngliche Lage verlässt und an einer anderen Stelle zur Ruhe kommt und dies mit bloßem Auge sichtbar ist. Ob es tatsächlich jemand sieht spielt dabei keine Rolle. Es ist auch egal, in welche Richtung sich der Ball bewegt (nach oben, unten, links, rechts, vor, zurück...). Schwingt ein ruhender Ball hin und her (er „oszilliert“) und bleibt er in seiner ursprünglichen Lage liegen oder kehrt dorthin zurück, hat er sich nicht bewegt.

Ein Ball in Ruhe eines Spielers wird ausschließlich dann als bewegt behandelt, wenn es bekannt oder so gut wie sicher ist, dass er sich bewegt hat. Könnte der Ball sich bewegt haben, aber dies ist weder bekannt noch so gut wie sicher, gilt der Ball als nicht bewegt. (-> Regel 9.2a)

warum hat sich der Ball bewegt?

Für das Bewegen des Balles kommen genau vier Ursachen in Betracht (-> Regel 9.2b): Ist nicht bekannt oder so gut wie sicher, was die Bewegung des Balls veruracht hat, wird gehandelt, als wären Naturkräfte die Ursache gewesen (-> Regel 9.2(2))

wenn es Naturkräfte waren

Wird ein Ball in Ruhe eines Spielers durch Naturkräfte bewegt ist dies straflos und der Ball muss von der neuen Stelle aus gespielt werden. (-> Regel 9.3). Es gibt aber diese Ausnahme:
Bringt der Spieler den Ball ins Spiel indem er ihn droppt, hin- oder zurücklegt und Naturkräfte verursachen, dass sich der Ball in Ruhe derart bewegt, dass er in einem anderen Bereich des Platzes oder im Aus zur Ruhe kommt, dann muss der Ball an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.

wenn es der Spieler war (oder sein Caddie oder Partner)

Verursacht der Spieler die Bewegung seines Balles, dann muss er zurückgelegt werden (der Ball, nicht der Spieler), ausser eine Regel erlaubt oder verlangt es von dem Spieler, den Ball zu bewegen. (z.B. um Erleichterung in Anspruch zu nehmen). (-> Regel 9.4)

In diesen Fällen ist es straflos: In allen anderern Fällen zieht sich der Spieler einen Strafschlag zu. Den Strafschlag zieht sich der Spieler auch zu, wenn er die Bewegung des Balles verursacht, bevor er mit der Suche nach dem Ball beginnt (->Regel 9.4b).
Unterlässt der Spieler das Zurücklegen des Balls und spielt vom falschen Ort, zieht er sich allerdings nur die Grundstrafe nach Regel 14.7a zu (keine "Doppelbestrafung"-> Regel 1.3c(4)).

Wenn es der Gegner war

Einen "Gegner" gibt es nur im Lochspiel. In allen anderen Fällen gilt ein anderer Spieler als äußerer Einfluss.
Spielt ein Gegner den Ball, dann gilt das als Spielen eines falschen Balls und wird nach Regel 6.3.c(1) behandelt (Strafe: Lochverlust für den Gegner, der ursprüngliche oder ein anderer Ball muss zurückgelegt werden, sofern das relevant ist (z.B. beim Dreiball-Lochspiel)).

Das Bewegen des Balles ist für den Gegner in diesen Fällen straflos: In allen anderern Fällen zieht sich der Gegner einen Strafschlag zu.

wenn es ein äußerer Einfluss war

Es ist straflos und der Ball muss zurückgelegt werden. Dies gilt auch, wenn der Ball des Spielers nach der Bewegung nicht gefunden wird. (-> Regel 9.6.)
Aber ist es nicht bekannt oder so gut wie sicher, dass der Ball von einem äußeren Einfluss bewegt wurde und ist der Ball verloren, muss der Spieler Erleichterung mit Strafe von Schlag und Distanzverlust nach Regel 18.2 in Anspruch nehmen. Auch hier gilt: Wird der Ball des Spielers von einem anderen Spieler als ein falscher Ball gespielt, kommt nicht diese Regel, sondern Regel 6.3c(2) zur Anwendung. (Der ursprüngliche oder ein anderer Ball muss an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden, notfalls die Stelle schätzen)

Was gibt es zusätzlich zu beachten?

Wird der Ball oder Ballmarker während einer Spielunterbrechung vor Wiederaufnahme des Spiels bewegt, muss der Spieler den ursprünglichen oder einen anderen Ball an die ursprüngliche Stelle zurücklegen (die ggf. geschätzt werden muss) oder diese Stelle mit einem Ballmarker kennzeichnen und danach den Ball zurücklegen. Passiert dies nicht zieht sich der Spieler die Grundstrafe nach Regel 14.7a. wegen Spielen vom falschen Ort zu.

Ist der Ball nicht im Spiel (z.B. vor dem Abschlag, wenn noch kein Schlag nach dem Ball geführt wurde), darf er straflos bewegt werden (-> Regel 6.2b(5))

Beginnt sich der Ball in Ruhe des Spielers zu bewegen, nachdem dieser seinen Schlag oder den Rückschwung für einen Schlag begonnen hat und führt er den Schlag dann aus, muss der Spieler den Ball von der Stelle spielen, an der er nach dem Schlag zur Ruhe kommt (-> Regel 9.1b). Der Ball darf nicht zurückgelegt werden (sonst Grundstrafe nach Regel 14.7a.) Hat der Spieler die Bewegung des Balles verursacht, fällt ggf. eine Strafe (s.o.) an.

Muss ein Spieler einen bewegten Ball nach Regel 9.6. zurücklegen, unterlässt dies aber und spielt vom falschen Ort zieht er sich die Grundstrafe nach Regel 14.7a zu.

Grundsätzlich darf der Spieler keinen sich bewegenden Ball schlagen (->Regel 10.1(d)) mit folgenden Ausnahmen: Strafe bei Verstoß: Grundstrafe; im Zählspiel zählt der Schlag und der Spieler bekommt zusätzlich zwei Strafschläge



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