Penalty Area
(Stand: 2023) Die Penalty Areas wurden 2019 in das Regelwerk aufgenommen. Die ersetzen die bisherigen Bereiche "Wasserhindernis" und "seitliches Wasserhindernis". Genauer gesagt ist es eine Erweiterung, denn nun kann die Spielleitung auch offiziell Bereiche, die zwar kein dauerhaftes Wasser enthalten, aber aus anderen Gründen die "Spielgeschwindigkeit verschlechtern" können, zu Penalty Areas erklären (z.B. dichtes Unterholz oder Geröll, in denen ein Ball nur schwer zu finden ist). Der Begriff "Penalty Area" - übersetzt etwa mit Strafbereich - ist eigentlich irreführend, denn es gibt keine Strafe, wenn der gespielte Ball in diesem Bereich landet. Ganz im Gegenteil, der Spieler hat die Option, Erleichterung in Anspruch zu nehmen.
wie werden Penalty Ares markiert?
Wie die bisherigen Wasserhindernisse werden Penalty Areas durch rote oder gelbe Pfähle oder Linien markiert.
gelb markierte Penaltyarea
rot markierte Penaltyarea
Wann gilt ein Ball als "in einer Penalty Area liegend"?
- wenn er innerhalb der markierten Grenzen auf dem Boden liegt, den Boden berührt oder etwas anderes darin berührt
- wenn er sich oberhalb der Grenze oder eines anderen Teils der Penalty Area befindet
- wenn er sich teilweise sowohl in der Penalty Area als auch in einem anderen Bereich des Platzes befindet (->Regel 2.2c)
- wenn der Ball nicht gefunden wurde, es aber bekannt oder so gut wie sicher ist, dass der Ball in dieser Penalty Area liegt
Regel 2.2c
Ein Ball wird immer so behandelt, als läge er nur in einem Bereich des Platzes:
- Liegt ein Ball zum Teil sowohl im Gelände als auch in einem der vier besonderen Bereiche des Platzes, wird er so behandelt, als ob er in einem besonderen Bereich des Platzes liegt.
- Liegt ein Ball gleichzeitig in zwei besonderen Bereichen des Platzes, wird er so behandelt, als ob er in dem besonderen Bereich liegt, der als erster in folgender Reihenfolge aufgeführt wird: Penalty Area, Bunker, Grün.
welche Wahl hat der Spieler?
- er darf den Ball so spielen, wie er liegt. Es gelten die gleichen Regeln wie für das Spielen des Balls im Gelände
- er darf den Ball von außerhalb der Penalty Area spielen, in dem er Erleichterung mit Strafschlag in Anspruch nimmt
- Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust
- Erleichterung auf der Linie zurück
- seitliche Erleichterung (nur bei einer rot markierten Penalty Area)
bei diesen drei Wahlmöglichkeiten muss sich der Spieler einen Strafschlag anrechnen lassen.
Ausnahmen:
Liegt der Ball in einer Spielverbotszone innerhalb der Penalty Area, dann muss der Spieler Erleichterung mit Strafschlag in Anspruch nehmen.
Liegt der Ball zwar nicht in einer Spielverbotszone innerhalb der Penalty Area, aber der Schlag würde durch eine Spielverbotszone beeinträchtigt, dann muss der Spieler entweder straflose Erleichterung durch Droppen des Balls innerhalb der Penalty Area in Anspruch nehmen, oder Erleichterung mit Strafschlag durch Droppen außerhalb der Penalty Area. Für das Droppen gilt jeweils Regel 14.3
Regel 14.3
Regel 14.3 behandelt das Droppen eines Balles im Erleichterungsbereich. Zusammengefasst:
Der Spieler darf den Ball wechseln
Der Spieler selbst muss den Ball droppen, und zwar aus Kniehöhe. Beim Droppen darf der Ball weder den Spieler noch dessen Ausrüstung berühren
Der Ball muss im Erleichterungsbereich gedroppt werden und dort zur Ruhe kommen
Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust
Der Schlag wird an der Stelle ausgeführt, an der auch der vorherige Schlag gemacht wurde. Es wird nach Regel 14.6 verfahren.
Regel 14.6
Zusammengefasst:
Der Spieler darf den Ball wechseln
Wurde der vorherige Schlag vom Abschlag durchgeführt, dann muss der Ball innerhalb des Abschlages gespielt werden wobei er aufgeteet werden darf.
Wurde der vorherige Schlag vom Gelände, aus einer Penalty Area oder einem Bunker durchgeführt, wird der Erleicherungsbereich so festgelegt:
- Bezugspunkt ist die Stelle, an der der letzte Schlag durchgeführt wurde. Die Stelle muss notfalls geschätzt werden.
- Die Größe des Erleichterungsbereichs ist eine Schlägerlänge, der Bereich muss aber im selben Bereich des Platzes wie der Bezugspunkt und darf nicht näher zum Loch als dieser liegen.
Wurde der vorherige Schlag vom Grün durchgeführt, muss der Ball an die Stelle zurückgelegt werden, von der dieser Schlag stattfand. Auch hier muss notfalls geschätzt werden. (Regel 14.6c erlaubt auch in diesem Fall, den Ball zu wechseln)
Erleichterung auf der Linie zurück
Für den Erleichterungsbereich gilt:
Bezugspunkt: Der Spieler muss den Ball auf der Bezugslinie an einer Stelle droppen, die weiter weg vom Loch liegt als der ursprüngliche Ball. Die Stelle, an der der Ball zuerst den Boden berührt wird zum Bezugspunkt des Erleichterungsbereichs
Größe des Erleichterungsbereichs: Ein Kreis mit Radius einer Schlägerläge um den Bezugspunkt.
Der Erleichterungsbereich darf in jedem Bereich des Platzes liegen, aber nicht in der selben Penalty Area und nicht näher zum Loch liegen als der Punkt, an dem der Ball die Grenze der Penalty Area gekreuzt hat. Umfasst der Erleichterungsbereich mehrere Bereiche des Platzes, dann muss der Ball im gleichen Bereich zur Ruhe kommen, den er beim Droppen zuerst berührt hat.
wählbare Erleichterungsbereiche
seitliche Erleichterung
Bei einer rot markierten Penalty Area hat der Spieler zusätzlich die Möglichkeit, seitliche Erleichterung in Anspruch zu nehmen. Der Bezugspunkt für den Erleichterungsbereich ist in diesem Fall der Punkt, an dem der Ball zuletzt die Grenze der Penalty Area gekreuzt hatte (geschätzt), die Größe des Bereiches ist zwei Schlägerlängen und der Bereich darf in jedem Bereich des Platzes liegen, außer in derselben Penalty Area und er darf nicht näher zum Loch liegen als der Bezugspunkt.
Die Spielleitung darf eine Platzregel erlassen, nach der auch eine seitliche Erleichterungsmöglichkeit auf der gegenüberliegenden Seite einer roten Penalty Area in gleicher Entfernung vom Loch erlaubt ist.
Lage des seitlichen Erleichterungsbereichs
von Penalty Area zu Penalty Area
Kommt ein Ball, der aus einer Penalty Area gespielt wurde in der gleichen oder einer anderen Penalty Area zu Ruhe, dann hat der Spieler diese Qual der Wahl:
- er darf den Ball so spielen, wie er liegt
- er wählt Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust (+1 Strafschlag)
- er wählt Erleichterung auf der Linie zurück (+1 Strafschlag)
- er wählt seitliche Erleichterung (nur bei einer rot markierten Penalty Area) (+1 Strafschlag)
- er kann von dort spielen, von wo aus der letzte Schlag außerhalb der Penalty Area erfolgte (+1 Strafschlag)
Bei Wahlmöglichkeit 2 kann der Spieler nach dem Droppen entscheiden, doch nicht von diesem Punkt aus weiterzuspielen und auf Kosten eines weiteren Strafschlages eine der anderen Erleichterungen in Anspruch zu nehmen.
Bei Wahlmöglichkeit 3 und 4 liegt der geschätzte Punkt zum Bestimmen des Erleichterungsbereichs dort, wo der ursprüngliche Ball zuletzt die Grenze der Penalty Area gekreuzt hat. Liegt der Ball in der gleichen Penalty Area wie zuvor kann das also schon beim Schlag zuvor passiert sein. Verlässt der Ball jedoch die Penalty Area und kehrt in sie zurück, dann ist der neue Kreuzungspunkt relevant.
von Penalty Area ins Nirwana
Hat der Spieler richtiges Pech, dann landet ein aus einer Penalty Area gespielter Ball im Aus, geht verloren oder ist unspielbar. Wählt der Spieler dann Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust, ist sein Erleichterungsbereich erneut in der Penalty Area. Er kann sich dann (vor oder nach dem Drop) entscheiden, weitere Erleichterung außerhalb der Penalty Area in Anspruch zu nehmen. Die Wahlmöglichkeiten sind:
- Erleichterung auf der Linie zurück
- seitliche Erleichterung (nur bei einer roten Penalty Area)
- Spielen von dort, von wo aus der letzte Schlag außerhalb der Penalty Area erfolgte
Jede Wahl kostet ihn jedoch einen weiteren Strafschlag.
weitere Besonderheiten
Liegt ein Ball in einer Penalty Area, kann der Spieler keine Erleichterung auf Grund
- ungewöhnliche Platzverhältnisse (->Regel 16.1)
- eingebetteter Ball (->Regel 16.3)
- unspielbarer Ball (->Regel 19)
in Anspruch nehmen. Lediglich bei einer Gefährdung durch Tiere kann straflose Erleichterung innerhalb der Penalty Area oder Erleichterung mit Strafe außerhalb der Penalty Area in Anspruch genommen werden (->Regel 16.2b(2)).
Regel 16.1
Diese Regel behandelt ungewöhnliche Platzverhältnisse. Diese können sein:
- Tierlöcher
- Boden in Ausbesserung
- unbewegliche Hemmnisse
- zeitweiliges Wasser
Ungewöhnliche Platzverhältnisse können eine straflose Erleichterung gewähren, jedoch nicht in einer Penalty Area
Regel 16.3
Ein Ball gilt als eingebettet, wenn er im Gelände liegt, in Folge des letzten Schlages des Spielers in seinem eigenen Loch und teilweise unter der Oberfläche des Bodens liegt.
Regel 19
Ein Spieler kann seinen Ball jederzeit für unspielbar erklären und Erleichterung mit Strafschlag in Anspruch nehmen - sofern der Ball nicht in einer Penalty Area liegt.
Regel 16.2
Eine "Gefährdung durch Tiere" besteht, wenn ein gefährliches Tier (Giftschlange, Wespen, ...) in der Nähe eines Balls den Spieler
ernsthaft verletzen könnte, wenn er den Ball spielen müsste, wie er liegt.
Der Spieler hat die Wahl zwischen strafloser Erleichterung (Bezugspunkt des Erleichterungsbereichs muss der nächstgelegene Punkt sein, bei dem keine Gefährdung durch die Tiere besteht, er muss innerhalb der Penalty Area liegen und er darf nicht näher zum Loch sein), oder Erleichterung mit Strafschlag von außerhalb der Penalty Area
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