Quadrantiden

Zum Jahreswechsel sind die Quadrantiden aktiv. Der Name stammt vom Sternbild Mauerquadrant, das inzwischen nicht mehr anerkannt ist und zwischen den Sternbildern Herkules, Drache und Bärenhüter lag. Der lateinische Name des Bärenhüter lautet Bootes, weswegen die Quadrantiden auch unter dem Namen Bootiden bekannt sind. Außerhalb des Maximums ist die Aktiviät des Stroms nur gering, ebenfalls wie die Helligkeit der Meteoriden generell gering ist. Der Radiant ist zwar zirkumpolar, steht vor Mitternacht jedoch nahe am Horizont, was die Anzahl der sichtbaren Sternschnuppen reduziert. Bis zur Morgendämmerung steigt der Radiant dann bis auf 70°-80° Höhe. Als Ursprung des Stroms wurde erst im Jahr 2003 der Asteroid 2003 EH1 ausgemacht.

Die Quadrantiden in Kürze
Aktivitätszeitraum28. Dezember - 12. Januar
AktivitätsmaximumNacht vom 3. Januar auf den 4. Januar
beste Beobachtungszeitnach Mitternacht
RadiantSternbild Bärenhüter
Radiantenposition beim MaximumRA: 15h 20m - DE: +49°
ZHR beim Maximum110

(April-)Lyriden

"Sterne fielen wie Regen vom Himmel" so beschrieben chinesische Beobachter schon im 7. Jahrhundert v.Ch. die Lyriden. Der Ursprung der den Lyriden zu grunde liegenden Staubspur stammt vom Kometen C/1861 G1 (Thatcher), der ungefähr alle 415 Jahre die Umlaufbahn der Erde kreuzt. Die Lyriden verdanken ihren Namen dem Umstand, dass sie scheinbar aus dem Sternbild der Leier kommen, tatsächlich befindet sich der Radiant ca. 10° rechts von deren Hauptstern, der Vega. Zusammen mit Deneb und Altair bildet Vega das Sommerdreieck, eine markante Sternenkonstellation, die das Auffinden am Nachthimmel erleichtert. Wie bei den meisten Meteorströmen ist die beste Beobachtungszeit in der zweiten Nachthälfte. Zwei Wochen nach den Lyriden treten die ziemlich schwachen Eta-Lyriden auf (Maximum: 8. Mai, ZHR: 3), deren Ursprung im Kometen C/1983 H1 (IRAS-Araki-Alcock) liegen.

Die Lyriden in Kürze
Aktivitätszeitraum14. April - 30. April
AktivitätsmaximumNacht vom 22. April auf den 23. April
beste Beobachtungszeitab Mitternacht
RadiantSternbild Leier
Radiantenposition beim MaximumRA: 18h 4m - DE: +34°
ZHR beim Maximum18

Eta-Aquariiden

Die Aktivität der Eta-Aquariiden überschneidet sich mit der der April-Lyriden und auch mit der der Eta-Lyriden. Ursprung dieses Stroms ist der berühmte Halleysche Komet, der ca. alle 75 Jahre (zuletzt 1986) vorbei schaut und frischen Staub für die Eta-Aquariiden und auch für die Orioniden im Oktober hinterlässt. In Mitteleuropa kann dieser Meteorstrom aber nur schlecht beobachtet werden, nur kurz vor der morgentlichen Dämmerung. Hier liegt der Radiant allerdings nur sehr knapp über dem Horizont. Durch den flachen Eintrittswinkel in die Athmosphäre erscheinen die Leuchtspuren sehr lang. Der Radiant liegt im Sternbild Wassermann, nahe des Sterns Eta Aquarii.

Die Eta-Aquariiden in Kürze
Aktivitätszeitraum19. April - 28. Mai
AktivitätsmaximumNacht vom 5. Mai auf den 6. Mai
beste Beobachtungszeitmorgens, vor Beginn der Dämmerung
RadiantSternbild Wassermann
Radiantenposition beim MaximumRA: 22h 32m - DE: -1°
ZHR beim Maximum50

Juli-Aquariiden

Ein mittelgroßer Meteorstrom, der sich -genau wie die Eta-Aqariiden- am besten von der südlichen Erdhalbkugel beobachten lässt. Seine Aktivität übertschneidet sich mit der der Perseiden, die sich wesentlich besser beobachten lassen. Der Ursprungskörper des Meteorstroms ist nicht bekannt.

Die Juli-Aquariiden in Kürze
Aktivitätszeitraum12. Juli - 23. August
AktivitätsmaximumNacht vom 29. Juli auf den 30. Juli
beste Beobachtungszeitca. 2 Uhr
RadiantSternbild Wassermann
Radiantenposition beim MaximumRA: 22h 40m - DE: -16°
ZHR beim Maximum25

Perseiden

Die Perseiden gehören zu den bekanntesten Meteorschauern überhaupt. Erste Beobachtungen sind bereits aus der Zeit kurz vor Christi Geburt aus China überliefert, aus Europa seit dem 9 Jh. nach Chr. Der Meteorstrom scheint aus dem Sternbild Perseus zu kommen, daher leitet sich auch der Name ab. Perseus war ein griechischer Halbgott, der Sohn von Zeus mit Danaë. Seine größte Heldentat war die Tötung der Gorgone Medusa. Im Volksmund werden die Perseiden auch "Laurentiustränen" genannt. Das Sternschnuppenmaximum liegt nahe dem Fest des Märtyrers Laurentius, das am 10. August gefeiert wird (Laurentius war ein römischer Diakon im 3. Jh, der unter Kaiser Valerian gefoltert und hingerichtet wurde). Um den 12. August kreuzt die Erde auf ihrer Umlaufbahn die Staubspur des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der diese Spur alle 133 Jahre erneuert. Je nachdem, an welcher Stelle die Erde die Spur kreuzt, sind mehr oder weniger Sternschnuppen zu beobachten. Eine sehr hohe Aktivität wird wieder für das Jahr 2028 erwartet.

Die Perseiden in Kürze
Aktivitätszeitraum17. Juli - 24. August
AktivitätsmaximumNacht vom 12. August auf den 13. August
beste Beobachtungszeit2 Uhr bis 4 Uhr
RadiantSternbild Perseus
Radiantenposition beim MaximumRA: 3h 12m - DE: +58°
ZHR beim Maximum100-120

Draconiden

Aufgrund der geringen Fallrate der Draconiden konnte der Ursprung des Schwarms erst 1915 zugeordnet werden. Es ist der Komet 21P/Giacobini-Zinner. Seine Umlaufzeit beträgt 6.5 Jahre und bei jedem zweiten Umlauf hinterlässt er frisches Material in der Erdumlaufbahn, was ca. alle 13 Jahre zu einer erhöhten Fallrate führt. So wurde 1933 und 1946 jeweils eine ZHR von bis zu 10.000 beobachtet, 1985 und 1998 lag der Wert immer noch über 500. Der Radiant der Draconiden liegt im Kopf des Sternbild des Drachen. Er ist zirkumpolar. daher die ganze Nacht über sichtbar.

Die Draconiden in Kürze
Aktivitätszeitraum6. Oktober - 10. Oktober
AktivitätsmaximumNacht vom 8. Oktober auf den 9. Oktober
beste Beobachtungszeitganze Nacht
RadiantSternbild Drache
Radiantenposition beim MaximumRA: 17h 28m - DE: +54°
ZHR beim Maximumvariabel, im Bereich 1-10 - für das Jahr 2024 deutlich mehr erwartet

Orioniden

Der Radiant dieses Sternschnuppenstrom liegt nahe dem Stern Beteigeuze im Sternbild des Orion. Ursprung ist -genau wie bei den Eta-Aquariiden- der Halleysche Komet. Die Orioniden zählen zu den fünf aktivsten Sternschnuppenschwärmen.

Die Orioniden in Kürze
Aktivitätszeitraum2. Oktober - 7. November
AktivitätsmaximumNacht vom 21. Oktober auf den 22. Oktober
beste Beobachtungszeitin den Morgenstunden
RadiantSternbild Orion
Radiantenposition beim MaximumRA: 6h 20m - DE: +16°
ZHR beim Maximum20

Leoniden

Neben den Perseiden und den Geminiden sind die Leoniden der dritte große Meteorstrom. Früher war dieser Strom erheblich aktiver als heutzutage, was den November damals zum Sternschnuppenmonat machte. Die dem Strom zugrunde liegende Trümmerwolke des Ursprungskometen hat sich schon weit gestreut, weshalb er kein ausgeprägtes Maximum hat. Alle 33 Jahre (das nächste mal 2031) kreuzt jedoch der Komet Tempel-Tuttle die Umlaufbahn der Erde und sorgt für frischen Nachschub an Meteoren. Zudem wird für 2022 eine erhöhte Aktivität vorhergesagt. Der Radiant des Stroms liegt im Sternbild des Löwen (Leo), nahe des Sterns Regulus. Die Sternschnuppen dieses Stroms sind außerordentlich schnell, sie erreichen eine geozentrische Geschwindigkeit von bis zu 72 km/s. Im Vergleich: Die Perseiden erreichen knapp 60 km/s. Die Anzahl der auftretenden Boliden (Feuerkugeln) ist bei diesem Strom signifikant.

Die Leoniden in Kürze
Aktivitätszeitraum6. November - 30. November
AktivitätsmaximumNacht vom 17. November auf den 18. November
beste Beobachtungszeit23 Uhr bis 6 Uhr
RadiantSternbild Löwe
Radiantenposition beim MaximumRA: 10h 8m - DE: +22°
ZHR beim Maximumstark variabel, im Bereich 10-25 - im Jahr 2022 deutlich mehr (ca. 250)

Geminiden

Die Geminiden sind ein besonders beeindruckender Meteorschauer. Sie wurden das erste mal 1862 beobachtet, steigerten Jahr für Jahr ihre Aktivität und haben hier bereits die Perseiden überholt, was sie zum derzeit aktivsten Meteorstrom macht. Sie weisen zudem besonders viele hellleuchtende Meteoriden auf. Der Radiant liegt im Sternbild der Zwillinge, nahe dem Stern Castor. Da der Radiant im Dezember die ganze Nacht über dem Horizont steht, sind auch die Sternschnuppen die ganze Nacht lang zu beobachten. Das unterscheidet die Geminiden von anderen Meteorströmen. Die hellsten Schnuppen sind untypischerweise erst nach dem Maximum zu sehen. Hier hat wohl eine Sortierung der Teilchen nach der Größe innerhalb des Meteorstroms stattgefunden. Ursprung dieser Teilchen ist der Asteroid (3200)Phaethon. Mit einer geozentrischen Geschwindigkeit vom gerade mal 35 km/s sind die Meteoriden dieses Schauers geradezu lahm, daher sind sie auch eher als kurzes Aufblitzen denn als lange Leuchtspur zu sehen. Ein dunkler Standpunkt ist hier für die Beobachtung besonders wichtig.

Die Geminiden in Kürze
Aktivitätszeitraum4. Dezember - 20. Dezember
AktivitätsmaximumNacht vom 14. Dezember auf den 15. Dezember
beste Beobachtungszeitganze Nacht
RadiantSternbild Zwillinge
Radiantenposition beim MaximumRA: 7h 28m - DE: +33°
ZHR beim Maximum150

Ursiden

Ein lange Zeit unbeachteter Meteorstrom (entdeckt erst um 1900), der seine Existenz dem Komet 8P/Tuttle verdankt. Der Radiant liegt im Sternbild des kleinen Bären (Ursa Minor), dem er wie alle derartigen Ströme seinen Namen verdankt. Der Stern Kochab, der dem Radianten am nächsten liegt ist zirkumpolar. Die geozentrische Geschwindigkeit der Meteore dieses Stroms ist mit 33 km/s mit am geringsten.

Die Ursiden in Kürze
Aktivitätszeitraum17. Dezember - 26. Dezember
AktivitätsmaximumNacht vom 22. Dezember auf den 23. Dezember
beste Beobachtungszeitganze Nacht
RadiantSternbild Kleiner Bär
Radiantenposition beim MaximumRA: 14h 28m - DE: +76°
ZHR beim Maximum10


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